Wieder lernen, zu vertrauen

In einer meiner Heartsync-Sitzungen hatte ich ein eindrückliches Erlebnis in Golgatha. Ich sah Jesus am Kreuz wie er rief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ [Matthäus 15,34]. Doch Jesus fühlte sich nicht von Gott im Stich gelassen, wie ich es aus meinem bisherigen Blickwinkel angenommen hatte. Er strahlte diese Gewissheit aus, dass ihn der Vater im Himmel nie verlassen würde, auch wenn alles noch so dunkel aussah und die Qualen schrecklich waren. Ich fühlte den Frieden über allem, weil er dieses tiefe Urvertrauen und Sicherheit in seinen Vater hatte und wusste, es kommt alles gut. Es war kein Schrei der Verzweiflung, sondern ein Ausdruck des letzten Vertrauens.

Ich habe dann Jesus gefragt, ob ein Mensch überhaupt dieses Grundvertrauen haben kann? Wir sind ins Land Morija gewechselt, wo ich auf dem Berg Abraham sah. In diesem Moment spürte ich bei Abraham das gleiche tiefe Urvertrauen in den himmlischen Vater wie Jesus. Mir wurde bewusst, dass er ansonsten nicht bereit sein konnte, seinen Sohn zu opfern. Er wusste fest in seinem Herzen, was auch immer geschieht, wenn es Gottes Wille ist, kommt es gut.

Im gleichen Augenblick wurde mir bewusst, ich hatte dieses Vertrauen nicht! Mir wurde es als Kind genommen. Ich hatte überhaupt kein Vertrauen mehr, weder in die Menschen noch in Gott oder in das Gute. Ich hatte als Kind gelernt, nur noch mir selbst zu trauen.

Die Psychologin, Maya Hässig, erklärte in der SRF Dokumentation Der Amoklauf im Zuger Kantonsparlament vom 13.09.2021 [YouTube Links, Auszug Zeit 1:27:14]: „Der Mensch ist eigentlich von Geburt her darauf ausgelegt, dass er sich sicher fühlt. Daher hat er auch im besten Falle ein Grundvertrauen. Sobald das wegfällt, durch was auch immer, kann das Kleinste sein -, verliert der Mensch dieses Vertrauen, das Vertrauen in das Leben, und möglicherweise das Vertrauen in irgendeine Religion. Er fühlt sich fortan unsicher. Dann stolpert er unsicher durch das Leben.“

Gefüllt mit der Liebe aus diesem Erlebnis fühlte ich fest in meinem Innern, dass ich dieses Vertrauen zurück gewinnen und meine Unsicherheit loswerden möchte. Ich habe Jesus dann gebeten: „Ich glaube! Hilf mir, dass ich nicht zweifle.“ Wie es dieser Vater zu Jesus in Markus 9,19ff sagte, als er ihn um Heilung für seinen Jungen bat. Denn ich möchte genau das: Täglich im Glauben wachsen und mein Vertrauen auf Jesus erneuern. Das bleibt wohl ein beständiger Prozess bis zum Schluss. Doch ich will Abba, meinem himmlischen Vater, mein ganzes Herz und Vertrauen als bewusste Entscheidung schenken, in allen Momenten und in allen Lebensumständen.

Segen soll über den kommen, der seine ganze Hoffnung auf den Herrn setzt und ihm vollkommen vertraut.

Jeremia 17,7

Mit 💛lichem Dank für das Titelbild an skalekar1992, pixabay.com [Website Link]